Mehrmals im Jahr lädt die Grundschule zum Elternsprechtag ein. In der vierten Klasse auch zum Beratungsgespräch zum Übergang nach Klasse 5 genauer gesagt zur weiterführenden Schule. Hier erhalten Sie individuelle Rückmeldungen über das Lernverhalten und über den Leistungsstand Ihres Kindes. Die Elternsprechtage werden dabei oft unterschiedlich organisiert. An manchen Schulen ist ein Tag für alle Klassen und Kinder vorgesehen. An anderen Schulen kann es sich auch über eine ganze Sprechtag-Woche ziehen. Dies ist auch abhängig davon, wie viel zu besprechen ist.
Gesprächsinhalte
Meist ist es so, dass die Lehrkraft das Gespräch beginnt und ihre Eindrücke von Ihrem Kind schildert. Auch die Bekanntgabe des konkreten Leistungsstandes und der letzten Klassenarbeiten wird mitgeteilt und ggf. erläutert. Viel wichtiger sind jedoch die problematischen Themen. Etwa das Abfallen von Leistungen, Auffälligkeiten im Verhalten, das Anberaumen von Fördermaßnahmen oder gar eines sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfes (usw.).
Wichtig ist bei allen Themen, dass auch Sie als Eltern, Ihre Fragen stellen, Sorgen äußern und gemeinsam mit der Lehrkraft ein offenes Gespräch gestalten. Nur so kann Ihrem Kind (wenn notwendig) geholfen werden oder eine gute Entwicklung bestehen bleiben.
Beratungsgespräch zum Übergang
In den vierten Klassen finden (ggf. zusätzlich) zum Elternsprechtag auch 2 Beratungsgespräche statt. Sinnvollerweise wird in diesem Fall auf einen zusätzlichen Elternsprechtag verzichtet. Diese Beratungsgespräche sollen die im Jahre 2015 weggefallene Schullaufbahnempfehlung ersetzen (Anm.: Es ist nicht wirklich ein Ersatz, da es diese Beratungsgespräche auch schon während der Schullaufbahnempfehlung gab).
Die Beratungsgespräche finden im Herbst und in der Zeit der Halbjahreszeugnisse der 4. Klassen statt. Die Schule ist verpflichtet, zu diesen Gesprächen einzuladen. Sie als Elternteil sollten dieses Angebot auch annehmen, verpflichtend ist die Teilnahme für Sie jedoch nicht.
Protokollbogen
Das Beratungsgespräch zum Übergang auf die weiterführende Schule soll dokumentiert und protokolliert werden. Dabei ähnelt der Protokollbogen eigentlich einem Zeugnis der 1. und 2. Klasse. Themen sind:
- Arbeitsverhalten
- Sozialverhalten
- Deutsch
- Mathematik
- Sachunterricht
- Englisch
- weitere Fächer (z. B. Musik, Kunst, Sport, Werken)
- weitere Gesprächsinhalte wie
- Stärken
- Lernschwierigkeiten
- Förder-/Fordermaßnahmen
- Förder-/Forderpläne
- Nachteilsausgleich
- abweichende Leistungsbewertung
- Wiederholen/Überspringen eines Jahrgangs
- Beteiligung (außer)unterrichtlicher Fachkräfte
Aber keine Sorge! Auch, wenn es viele Themen sind – nicht alle müssen angesprochen werden (und werden es auch nicht). Sie und die Lehrkraft beschränken sich auf die wesentlichen Themen. Ihnen werden auch die Bögen zur individuellen Lernentwicklung (ILE) vorgelegt. Aus diesen ergeben sich allein schon die wesentlichen und wichtigen Themen für das Gespräch.
Empfehlung auf Wunsch
Wenn Sie sich den Protokollbogen schon einmal näher angeschaut haben, werden Sie die Rubrik „Empfehlung“ unten auf der 2. Seite gefunden haben. Diese wird Ihnen die Lehrkraft nur auf Ihren Wunsch hin ausfüllen. Es handelt sich um die persönliche Einschätzung der Lehrkraft. Sie soll als Entscheidungshilfe dienen und hat keine rechtliche Wirkung. Sie als Elternteil entscheiden nach wie vor, auf welcher weiterführenden Schule Sie Ihr Kind anmelden wollen. Dennoch sollten Sie die Beratung mit der Klassenlehrkraft nicht als Formalie abtun. Die Klassenlehrkraft kennt Ihr Kind aus dem schulischen Kontext ausgezeichnet und kann eine fundierte Einschätzung darüber abgeben, ob die gewünschte oder angestrebte Schulform (Hauptschule, Realschule, Gymnasium, OBS, IGS, KGS) für Ihr Kind „passend“ ist.